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Die bessere Hälfte: Frauenbilder und Künstlerinnen aus der Sammlung

7. Februar bis 10. April 2016

Heilige und Hure, Mutter und Geliebte – Frauen haben über Jahrhunderte vielfältige Spuren in der Kunstgeschichte hinterlassen. Auch die Sammlung des Stadtmuseums Simeonstift Trier besitzt zahlreiche Frauendarstellungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Erstmals widmete sich eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift diesem Thema. Die „bessere Hälfte“ hat dabei eine wechselvolle Entwicklung hinter sich: Schon frühe Hochkulturen setzten sich mit den Unterschieden zwischen den Geschlechtern auseinander, mit den Mysterium der Geburt und dem Körper der Frau. Das Mittelalter stellte Frauen ausschließlich in Gestalt der Heiligen dar – so ist Maria bis heute die mit Abstand am weitesten verbreitete Frauendarstellung in der christlichen Kunst.

In den nachfolgenden Jahrhunderten dienten Frauen den zumeist männlichen Künstlern vornehmlich als Muse und Motiv – ihre erste Pflicht war es, schön zu sein. Davon zeugen unzählige Porträtbildnisse von der Renaissance bis in die klassische Moderne. Die Ausstellung zeichnete den Werdegang der Frau in der Kunst am Beispiel der eigenen Sammlung nach. Neben Kunstwerken erzählten auch Alltagsgegenstände von der Stellung der Frau im Wandel der Zeit, etwa von der politischen Instrumentalisierung und Überhöhung der Mutterrolle im Nationalsozialismus.

Ergänzt wurden die historischen Kunstwerke und Zeitzeugnisse mit Werken von Trierer Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die auf einer eigenen Etage ausgestellt waren. Hier zeigten ausgewählte Künstlerinnen aus Trier, was ihre Themen, Techniken und Fragestellungen sind. Diese Präsentation ergänzte die – meist männlich bestimmte – Perspektive auf Frauen in der Kunst.